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Süßkirsche Schneiders späte Knorpel

Für viele Liebhaber ist Schneiders späte Knorpelkirsche die Königin unter den alten Sorten schlechthin.

Herkunft und Namensgebung

Die "Schneiders späte Knorpelkirsche" ist nach dem Grundstücksbesitzer benannt, bei dem sie 1850 als Zufallssämling erstmals gefunden wurde. Das Grundstück liegt im brandenburgischen Guben. Die Schneiders späte Knorpelkirsche verbreitete sich zunächst in südwestdeutschen Anbaugebieten und in Österreich, Ungarn und Tschechien. Sie ist auch unter den Namen "Höfchenkirsche", "Nürtinger Riesenkirsche", "Kaukasische", "Zeppelin", "Germersdorfer", "Haumüller" oder "Rindfleischkirsche" gut bekannt.

Steckbrief

  • Grösse: 4 bis 6 m hoch und 4 bis 6 m breit
  • Wuchs: aufrecht, starken Wuchs, pyramidal
  • Standort: sonnig
  • Boden: normaler nährstoffreicher Boden
  • Reifezeit: Juni bis Juli
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Frucht Aussehen/Form: breit, herzförmig, kräftig rot, Furchtfleisch ist fest und saftig
  • Geschmack: saftig mit einer schwachen Säure
  • Befruchtung: selbstunfruchtbar, braucht eine passende Befruchtersorte in der Nähe

Beschreibung

Die Schneiders späte Knorpel bildet große, kräftig dunkelrot fast braune Früchte. Das Fruchtfleisch ist schön fest und saftig mit einer schwachen Säure. Die Schneiders späte Knorpel ist robust und winterhart. Sie ist nicht zuletzt wegen ihrer repräsentativen Erscheinung seit Jahrhunderten beliebt: mit ihren strahlend weißen Blüten, der frischgrünen Belaubung und den in verführerischem Dunkelrot leuchtenden, großen Knorpelkirschen ist sie häufig ein wunderschöner Blickfang. Günstig für eine gesunde Entwicklung der Bäume ist ein mäßig warmes bis warmes Klima bei fruchtbarem, durchlüfteten Lehm- oder Lehmlößboden. Bei ausreichender und kontinuierlicher Feuchtigkeit ist ein sandiger und nährstoffhaltiger Lehmboden ebenfalls gut geeignet. 'Schneiders späte Knorpelkirsche' verlangt besonders während der ersten Jahre einen etwas geschützten Platz im Garten, da diese Süsskirschenbäume um die Blühzeit herum sowie danach bei kühler Witterung während der folgenden Reife gelegentlich mit vorzeitigem Fruchtfall reagieren können. Die Ertragsbildung am fruchtbildenden Kurztriebholz findet im Wesentlichen innerhalb der zwei- bis vierjährigen Kronen statt. Dennoch ist der Ertrag während der ersten Jahre und trotz hoher Blühwilligkeit von 'Schneiders später Knorpelkirsche' nicht besonders hoch, sondern setzt – gute Standort- und Blühbedingungen vorausgesetzt – erst später, dafür dann aber regelmässig und mittelhoch (mit steigender Tendenz) ein. Die Pflegearbeiten an den Bäumen beschränken sich, neben regelmässigen Nährstoffgaben zum Frühjahr hin, auf den Rückschnitt abgestorbener Triebe sowie dem zu stark senkrecht wachsendem Holz.

Schneiders späte Knorpel trägt nicht nur viele, sondern dazu noch recht große Süßkirschen mit hervorragenden geschmacklichen Eigenschaften. Bei einer Breite von 26 bis 27 mm erreicht die durchschnittlich 24 bis 27 mm hohe Frucht einen Durchmesser zwischen 24 bis 25 mm. Das Fruchtgewicht beträgt etwa 8 bis 12,5 Gramm. Bei vollständiger Reife sind die vorher mittelroten Kirschen dunkelrotbraun und mit zahlreichen hellen, kleinen Pünktchen. Die Haut ist angenehm fest, glänzt, ist aber dennoch platzempfindlich. Das zunächst helle Fruchtfleisch ist am Ende rostbraun, in Richtung Stein – der sich recht leicht lösen lässt – sogar noch ein wenig dunkler gefärbt. Die Frucht der Schneiders späte Knorpelkirsche hat eine harmonische Süße und eine aromatische und insgesamt sehr ausgewogene Würze bei nur mäßiger Saftigkeit und nur dezent wahrnehmbarem Säuregehalt. Schneiders späte Knorpel eignet sich neben dem Frischverzehr auch ausgezeichnet als Kuchenbelag oder als fruchtig-aromatische Zutat für Obsttorten. Ebenso gut schmecken die Früchte in Joghurts sowie Desserts, Eis oder in eingeweckter Form.

Erntezeit und Genussreife

Die Ernte beginnt je nach saisonalem Wetter ab der 6. Kirschwoche und dauert bis zum Ende der 7. Kirschwoche (Juni-Juli). Dank des langen Stiels lassen sich die Kirschen gut pflücken. Allerdings muss in mehreren Schritten geerntet werden, da die Knorpelfrüchte während der nächsten Wochen folgernd heranreifen. In durchweg trockenen Jahren kann mit dem Pflücken so lange gewartet werden, bis auch die "Nachzügler" komplett gleichmäßig durchgefärbt und damit ausgereift sind.