Birne Williams Christ
Die Birne Williams Christ ist die bekannteste Sommerbirne, beliebt für Obstbrand und Frischverzehr.
Herkunft und Namensgebung
Wie so oft bei Sorten aus der „guten, alten Zeit" begann alles mit einem Zufallssämling: ein englischer Lehrer aus Aldermaston (Bergshire) entdeckte 1770 diese Birne als jungen Baum in seinem Garten. Der Findling wurde schließlich von der Baumschule Williams übernommen und als 'Williams Bon Chrétien' weiterverbreitet. Inzwischen ist die Birne 'Williams Christ' auch unter ähnlichen Namen wie 'Williams Christbirne', 'Williams Apothekerbirne', 'Williams Peer', 'Bon Chrétien Williams', 'Beurré Williams' oder 'Guillaume' international bekannt und hochgeschätzt.
Steckbrief
- Grösse: (Bei Halbstämmchen) 3 bis 5 m hoch und 2 bis 4 m breit
- Wuchs: kegelförmig, aufrecht, gut verzweigt, Kleinbaum
- Standort: sonnig bis halbschattig, Anbau bis in höheren Lagen möglich
- Boden: lockerer, frischer, etwas lehmiger und nährstoffreicher Boden in geschützter Lage
- Reifezeit: Mitte August bis Anfang September
- Blütezeit: April bis Mai
- Lagerfähigkeit: nur wenige Tage bis Wochen lagerfähig
- Frucht Aussehen/Form: bildet mittelgrosse Früchte, glockenförmig, goldgelbe Schale, Fruchtfleisch bleibt auch nach dem Einmachen appetitlich hell und verfärbt sich nicht dunkel
- Geschmack: süss, feinschmelzend und mit dem typischen Parfum, das die Birne 'Williams Christ' auch als Schnaps nicht verliert
- Befruchtung: selbstunfruchtbar, brauchen aber keinen in der Nähe stehenden Befruchter, da die Insekten und Bienen zur Blütezeit genug Pollen auf sich tragen, um eine Befruchtung zu ermöglichen.
Beschreibung
Die Sommerbirne Williams Christ ist ideal zum Frischverzehr und pflegeleicht, bevorzugt aber einen geschützten warmen Standort. Tiefgründige, frische, warme und gut durchlüftete Gartenböden mit ausreichendem Nährstoffgehalt sind die wichtigsten Voraussetzungen für ordentliche Ernteerträge und eine hohe Qualität der Früchte. Die recht gewichtigen Birnen hängen nicht ganz so fest wie vergleichbare Sorten am Baum, so dass Sie ungeschützte und windoffenen Lagen – auch wegen der bestehenden Scheuergefahr der Früchte untereinander - als Standort für Ihren 'Williams Christ'-Birnenbaum besser vermeiden. Mittelspät bis spätaufbrechend blühend braucht an den Birnenbäumen zwischen April und Mai kaum mit Frostschäden gerechnet werden.
Das gelblichweisse Fruchtfleisch schmeckt besonders zart und ist relativ saftig. Ausreichend sonnenverwöhnt und am bestmöglichen Standort herangereift ist der süsslich-würzige und vom Aroma her unübertroffene Geschmack (11,0 bis 14,0 % mittlerer Zuckergehalt bei winzigen 2,8 Gramm Fruchtsäure pro Liter) ein wahrer Hochgenuss.
Die Williams Christ ist auch bekannt als Birnensorte für Obstbrand.
Erntezeit und Genussreife
Je nach den klimatischen Verhältnissen im Anbaugebiet haben die Früchte zwischen Ende August bis in den September hinein ihre Pflückreife erreicht. Die Birnen sollen bis zu zwei Wochen nach der Ernte für ihre vollständige Genussreife bei etwa 15 °C gelagert werden.